Um die Staubbelastung in unserer Werkstadt zu minimieren haben wir uns eine große Absauganlage selbst gebaut, so wie auch eine Verrohrung hierfür an einigen Arbeitsplätzen verlegt.
(Wie wir beides gebaut haben, beschreiben wir Euch aber in einem anderen Eintrag.)

Jetzt wollen wir Euch erklären, wie wir unsere Absauganlage elektronisch ansteuern. Natürlich könnte man jetzt sagen: „Ich mache einfach die Kreissäge/Bandsäge/… und die Absauganlage an. Fertig“

Jaaa, das wäre eine Möglichkeit. Der Haken ist aber, dass man erstens gerne vergisst die Absauganlage einzuschalten und zweitens muss man auch bei jedem Gerätewechsel den Schlauch umhängen.

Und da wir ja mit mehreren Maschinen gleichzeitig arbeiten, wäre es doch viel sinnvoller, wenn der Absauger sich selbst einschalten würde, sobald eine Maschine eingeschaltet ist.

Und der wichtigste Warum-Punkt: Weil es halt geht. :o)

Hierfür haben wir ein Projekt weiterentwickelt, was das alles für uns erledigt.

Einfach formuliert: Sobald eine oder mehrere Maschinen eingeschaltet werden, merkt das der entsprechende Sensor der die Steckdose überwacht und sendet das per Funk an die Absauganlage, die als Master fungiert. Diese sammelt alle Sensorergebnisse ein und wertet sie aus.

Die Anlage schaltet sich daraufhin ein und schaltet sich – mit einer frei wählbaren Zeitverzögerung – auch wieder ab, nachdem die letzte Maschine durch den Nutzer abgeschaltet wurde.
Somit bleibt kein Staub und Dreck in den Rohren hängen, sondern es wird auf jeden Fall noch alles in den Auffangbehälter gesaugt.

Wir überwachen in unserer Werkstadt vier Steckdosen, wovon jeweils zwei parallel geschaltet sind. Hierfür haben wir dann insgesamt zwei Sensoren im Einsatz und den Master, der die Absauganlage ansteuert.

Realisiert haben wir das Ganze mit Arduino Nanos , Amperemeter-Modulen, nrf24L01-Funkmodulen, so wie einem Relais, das ein Schütz schaltet, an dem die Absauganlage angeschlossen ist.

Ein Netzteilbaustein versorgt die Sensoren direkt aus der 230V AC-Quelle mit 5V/3.3V DC.

Das war auch der Hinweis für alle, die das nachbauen wollen: Ihr arbeitet an 230V Wechselspannung. Das kann im schlimmsten Fall tödlich enden und/oder möglicherweise schwere Sachschäden durch Brand verursachen.
Ihr solltet also wissen, was ihr tut und wie ihr mit 230V umzugehen habt (Stichwort: “5 Sicherheitsregeln“), andernfalls wendet Euch unbedingt an einen Elektroinstallateur!

Wir haben – um die Sicherheit der Module zu erhöhen, primärseitig neben einer Überspannungssicherung auch eine Thermosicherung eingebaut. Sollte es zu einem Kurzschluss in einer der Boxen kommen und erreicht die Temperatur des Netzteils mehr als 77°C, brennt die Temperatursicherung durch und verhindert weitere Kettenreaktionen.

Zusätzlich haben wir noch einen manuellen Ein-/Ausschalter, falls man die Automatik umgehen möchte, beispielsweise, wenn man eine nicht überwachte Steckdose für ein Gerät verwendet, oder aber man den Fußboden der Halle saugen möchte.

 

Links die zwei Sensormodule, die an die Steckdosenleitungen kommen und ganz rechts der Master, der das Schütz der Absauganlage ansteuert, um sie ein- oder auszuschalten.

 

Die Platinen sind so bemessen, dass sie in Standard-Abzweigkasten (84 mm x 84 mm x 50 mm) passen.

 

Absauganlage Module
Hier die Module in den Standard-Abzweigkästen. Ein Ein-/Ausschalter überbrückt die automatische Ansteuerung.

 

Um die Wartungsfreundlichkeit der Ansteuerungssoftware zu erhöhen, gibt es nur ein einziges Arduino-Programm.
Mit Jumpern wählen wir hardwareseitig auf der Platine aus, ob es sich um einen Sensor, oder den Master handelt.
Bei einem Update spielt man einfach das Programm auf ALLE Komponenten der Anlage auf. Somit hat immer alles den gleichen Stand.

 

Lochrasterplatine Sensor | Master

 

Falls das jemand gerne nachbauen möchte … Neben den Bildern gibt es auch die Platinenbestückung auf einer Lochrasterplatine, so wie das Arduino-Programm zum Download zur freien Verwendung.
Die elektronischen Bauteile könnt Ihr auch bei uns über unseren Kollino-Shop beziehen.

 

 

Konzipiert wurde das Ganze für zwei Sensoren. Mit Anpassung des Quellcodes können aber auch weitere Sensoren in die Anlage eingefügt werden. (Die verwendeten NRF24L01+-Module haben 6 Empfangsadressen. Mit RF24Networking sind aber auch 255 und darüber möglich.)

Und wenn Ihr noch Fragen habt, dann schreibt uns, oder kommt doch einfach mal bei uns vorbei.
Wir versuchen gerne, all Eure Fragen zu beantworten.

In den kommenden Wochen werden wir Euch sicher auch ein kleines Feedback geben, wenn wir die Anlage dann in der realen Arbeitsumgebung nutzen. Schaut also wieder rein um den Testbericht nicht zu verpassen.

Video wird auch noch folgen …

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